Das Atelier der Malerin Gabi Streile, ihr Dschungel, aber auch ihre Hexenküche, öffnet einen weiten Blick auf die Pappelallee an der Rench, einem kleinen Fluss, der einem fruchtbaren Tal den Namen gab, in dem Grimmelshausen seinen Simplicissimus schrieb und das auch Goethe vom Straßburger Münster herunter pries. Die Rench fließt in den Rhein, der Rhein bei Rotterdam ins Meer. Das berühmte Quellwasser wird so nicht nur in Flaschen als Schwarzwälder Mineralwasser abgefüllt, es ergießt sich auch seit Jahrtausenden, genutzt oder verschwendet oder einfach so in immer größere Einheiten – bis es irgendwann wieder über der Quelle abregnet.
Ähnlich ist die Bild-Entstehung und sein Werdegang bei Gabi Streile zu sehen. Sie nimmt in den Kreislauf ihrer Werke was sie sieht, was sie bewegt, was ihre Hoffnung ist oder sein wird, wenn sie einmal Zeit hat, auszuruhen und zu genießen, was durch sie hindurchläuft, gefiltert wird zu komprimierter, aber ungezähmter freier Natur. Sie malt, ohne zu fragen warum. Das macht die Selbstverständlichkeit ihrer Bilder aus. Sie müssen sich nicht erklären. Es gibt sie noch: Schöne Bilder.
Gabi Streile wurde 1950 in Karlsruhe geboren. Sie studierte von 1970 – 76 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und erhielt zahlreiche Preise und Stipendien. Gabi Streile lebt mit ihrem Mann, dem Maler Werner Schmidt, in Oberkirch/ Baden und seit fast 20 Jahren auch in Berlin.
Ausstellungshinweise:
Gabi Streile, Werner Schmidt: Komplementär
Kunstverein Offenburg/ Mittelbaden, 1. – 26. Juni 2016
Terra Incognita (Gabi Streile und 3 weitere Künstler)
Galerie Knoess, Köln, 24. Juni – 27. August 2016Tulpen für Olympia II |
Blue in Green |
Spanische Aquarelle |
Pappeln |
Komplementär (Atelier) |
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