Donnerstag, 26. Juni 2025

Ann Loubert

„Zeichnen ist für mich lebenswichtig“, sagt Ann Loubert, die im lothringischen Remiremont geboren wurde und in Straßburg lebt und arbeitet. Nach Reisen in ferne Länder zeichnet sie heute am liebsten die naheliegenden Dinge: „Ich male gerne meine Kinder, die Menschen, denen ich nahe stehe, die Amsel, die ihren täglichen Besuch auf meinem Balkon in der Stadt abstattet, die Zerbrechlichkeit eines Lerchenfußes. Ich liebe auch, und das ist kein Widerspruch, die Kraft bestimmter Utopien, den Schub der Vorstellungskraft, um unserer brutalen und angstbesetzten Zeit entgegenzuwirken. Mit 46 Jahren zeichne ich immer noch mit demselben Appetit und unterrichte Zeichnen. Das ist ein wichtiger Teil von mir: einen offenen Blick zu vermitteln, der durch die Praxis des Zeichnens selbstlos geworden ist.“

Ann Louberts Zeichnungen begleiten fünf Gedichtbände, ihre Aquarelle sind im MAMCS (Musée d'Art Contemporain de Strasbourg) und im MAHN (Musée d'Art et d'Histoire de Neuchâtel) ausgestellt.

Sie stellt bei Akzente Bücher und Wein, Lange Str. 44, aus.

Dienstag, 24. Juni 2025

Johann Alexis

Der deutsch-französische Künstler und Kurator Johann Alexis lebt zwischen Berlin und Baden-Baden, sein Atelier befindet sich im elsässischen Kauffenheim. Er ist Stipendiat der BBUG. Baden-Baden 2025.

Johann Alexis vertritt die Ansicht, dass ein sinnvoller gesellschaftlicher Wandel mit einer introspektiven Hinwendung zum Herzen beginnt, er betrachtet die Kunst als ein Mittel für persönliche und kollektive Veränderungen. Im Mittelpunkt der künstlerischen Untersuchung von Johann Alexis stehen existenzielle Fragen, die den philosophischen und kunsthistorischen Diskurs belebt haben: Woher kommen wir? Wo stehen wir jetzt? Und wie könnten wir uns harmonischer in das globale Geo- und Biosystem einfügen?

Sein Minimalismus knüpft an die Traditionen der Kunstbewegungen des 20. Jahrhunderts an, etwa an die geometrische Abstraktion von Frank Stella, die textbasierte Kunst von Jenny Holzer und die chromatischen Erkundungen von Agnes Martin und Helen Frankenthaler. Darüber hinaus erinnert seine Ästhetik an die Präzision der Hard-Edge-Malerei und integriert gleichzeitig organische Texturen aus natürlichen Materialien, Aluminium und Leinwand. Diese Elemente fließen zusammen, um sich Zukunftsszenarien vorzustellen, in denen die Menschheit in Harmonie mit Natur und Technologie gedeiht.

Johann Alexis stellt bei Die Schlosserei, Metzgerstr. 12, aus.

Montag, 23. Juni 2025

Leïla Helmstetter

Die Keramikerin Leïla Helmstetter verbrachte ihre Kindheit in Afrika, in Landschaften der Dürre, die ihre Fantasie beflügelten. Als Tochter eines Landwirtschaftsingenieurs und Enkelin eines Landwirts wurde ihr Interesse an der Welt der Pflanzen früh geweckt und veranlasste sie, 2014 ihren Abschluss als Landschaftsarchitektin zu machen. Danach begann sie mit Ton zu arbeiten und studierte am Europäischen Institut für Keramikkunst in Guebwiller. 2022 eröffnete sie ihr Atelier in Straßburg.

Leïla Helmstetter sagt: „Ich liebe es, dieses weiche, feuchte, lebensspendende Material zu bearbeiten, weit weg von den trockenen afrikanischen Böden, die ich als Kind betreten habe. Wenn ich Ton zwischen meinen Fingern habe, vergesse ich nie, dass er unter unseren Füßen liegt, dass er mit den Wurzeln der Bäume flirtet. Wir haben ihn extrahiert, um ihn wieder ans Licht zu bringen, und er ist das ideale Material, um die Dynamik der Lebewesen auszudrücken.“

Leïla Helmstetter stellt bei Hörgeräte Friederichs, Fischmarkt 1, aus.

Sonntag, 22. Juni 2025

Nicole Hassler

Nicole Hassler ist eine bildende Künstlerin, die einer minimalistischen konzeptuellen Bewegung angehört, beeinflusst von den Bemerkungen über die Farbe des österreichischen Philosophen Ludwig Wittgenstein (1950) und dem Artikel „Beginning Again“ der amerikanischen Malerin Marcia Hafif von 1978. Ihr Hauptmedium ist die Malerei, aber sie arbeitet auch mit Fotografie, Video und 3D-Kunst. Hassler erforscht Themen der Künstlichkeit und Illusion und schafft Werke, die die instabilen Grenzen zwischen dem, was als Kunst angesehen wird, und dem, was nicht als Kunst gilt, hinterfragen. In ihrer Praxis setzt sich intensiv mit der Geschichte und dem Diskurs der zeitgenössischen Kunst, des Neo-Feminismus, des Konsumverhaltens und der Industriekultur auseinander. Indem sie sich Farben aneignet, die normalerweise auf die Haut aufgetragen werden, beansprucht Hassler ein Recht auf Konsum. Sie greift auf die Codes der kosmetischen Mode zurück und verwendet in ihren Gemälden suggestive Titel, um die Identität zu reflektieren. Ihre Arbeit spricht die Schönheitsindustrie, Darstellungen von Weiblichkeit und die globalisierte Ästhetik des Luxus an. Die daraus resultierenden Gemälde sind auffallend autonom und schmieden eine neue Art von Klassizismus aus flüchtigen Schönheitstrends.

Zwischen 2022 und 2023 sammelte Hassler Lippenstifte von 200 Frauen und schuf ein monumentales Kunstwerk, das aus 200 Gemälden besteht, auf denen jeweils ein Lippenstift und der Vorname der Spenderin abgebildet sind.

Nicole Hassler lebt in Saint-Louis, Frankreich, nahe der Schweizer Grenze, wohin sie 2019 ihr Atelier von Genf verlegt hat. Sie studierte Innenarchitektur und Fine Arts an der HEAD Genf und schloss ihr Studium 1977 und 1980 ab. Ihre Arbeiten wurden in Institutionen ausgestellt, darunter das Frauenmuseum, Berlin (2001), Bonn (2006), Centre Culturel Suisse Paris (2003), Fondation Fernet-Branca, Saint-Louis (2007), Fondation Louis Moret, Martigny (2008, 2013), und MAMCO, Genf (2011, 2024). Sie hat in Boston, New York, Berlin (als Landis & Gyr-Stipendiatin) und Paris gelebt. Ihre Arbeiten befinden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen in Europa, den Vereinigten Staaten und Asien.

Nicole Hassler stellt bei Andrea Kuhn Goldschmiede, Glaserstr. 12, aus.

Mittwoch, 18. Juni 2025

Antoine Halbwachs

Antoine Halbwachs, in Straßburg geboren, lebt und arbeitet in Ostwald. Er absolvierte die École des arts décoratifs in Straßburg, wo er im Atelier von Patrick Lang die Bildhauerei kennenlernte. Seitdem arbeitet Antoine Halbwachs mit Ton, Holz, Beton und Bronze. Er sagt: „Gruppen von hockenden Figuren, Blumen aus Beton, Menschen mit Vogelköpfen, Tierschädel, Erde, ein Blick, Formen, Konstruktionsspiele. Alles ist nur ein Vorwand, um eine Skulptur zu schaffen, Formen zu organisieren, die schließlich einen eigenen Raum schaffen, der durch Fülle, Leere, Konkavität, Konvexität, Ebenen und Linien strukturiert ist. In meiner Arbeit nimmt das Bild der menschlichen Figur einen wichtigen Platz ein, oft in Form von Gruppen, manchmal hockend oder sitzend wie verirrte Seelen oder in einer Diskussion, in der sich die Blicke kreuzen. Ich komponiere mit diesen Figuren, die seltsame Silhouetten haben, skulpturale Landschaften.“ Neben Skulpturen entstehen in seinem Atelier Radierungen und Malerei. „Die Freude am Zeichnen leitet mich“, so Antoine Halbwachs.
Er stellt bei Galerie M., Klosterstr. 8, aus.

Sonntag, 15. Juni 2025

Malcolm Gompf

Der deutsch-amerikanische Konzeptkünstler Malcolm Gompf beschäftigt sich mit Malerei im Spannungsfeld zwischen globalisierenden Märkten, der Digitalisierung der Kunst, dem künstlerischen Konzept des Readymades und klassischen kunsthistorischen Positionen. Realität vs. Metaverse – Kopie vs. Fälschung. Malcolm Gompf verwandelt prominente Werke der Kunstgeschichte in „hochpixelige“ digitale Statements. Schlüsselwerke von Gerhard Richter, Jackson Pollock, René Magritte und Edward Hopper sind nach der künstlerischen Transformation auf den ersten Blick nicht mehr identifizierbar. Doch trotz der digitalen Abstraktion bleibt die Qualität der Farbharmonie und Komposition der Meister erkennbar.
Im nächsten Schritt werden die digitalen Bilddaten an zufällig gegoogelte, wechselnde chinesische Dienstleister geschickt. Diese erhalten den ungewöhnlichen Auftrag, die digital-abstrakten Motive des Künstlers in Öl auf Leinwand zu reproduzieren – normalerweise produzieren diese Dienstleister Schoßhunde, Katzen oder Familienporträts im Sonntagsanzug. Mit dieser Aktion reflektiert Malcolm Gompf die Problematik von Originalität und Plagiat auf den Weltmärkten sowie die Bedeutung von handwerklicher Qualität und Digitalisierung im heutigen Verständnis von Malerei.
Malcolm Gompf lebt in Kauffenheim im Elsass.
Er stellt bei Cut Hair Company, Lange Str. 14 a, aus.

Freitag, 13. Juni 2025

GAD

GAD ist der Künstlername der gebürtigen Elsässerin Gaëlle Marguier, die in Saint-Nabor am Fuß des Odilienbergs lebt und arbeitet. Seit 2017 widmet sich die Grafikdesignerin der freien Kunst und schafft Digital Art. Ihr Thema ist die Frau, ihre Identität, Präsenz und Transformation. Sie spielt mit historischen, sakralen und zeitgenössischen Elementen und stellt dabei immer die Fragen: Wer sind wir? Wohin gehen wir? GAD ist eine Geschichtenerzählerin. Ihre ästhetisch schönen Kompositionen versteht sie als Aufforderung, zu hinterfragen und zu handeln.
GAD stellt bei Doro Mode, Hauptstr. 91, aus.

Donnerstag, 12. Juni 2025

Simon Frank

Simon Frank, in Lahr geboren, lebt in Schwanau. 2012 schloss er das Berufskolleg in Lahr als Grafikdesigner ab. Er sammelte früh Erfahrungen mit Graffiti und übte verschiedene Tätigkeiten im künstlerischen Bereich aus, u.a. als Studio-Assistent. Über seine Arbeiten sagt er: „Ich setze mich mit den unterschiedlichsten Dingen und Materialien auseinander. Von Typografie, Malerei und Zeichnungen bis zu plastischen Arbeiten aus Gips. Auf den ersten Blick Banales, wird separiert und in den Vordergrund gestellt. Gewöhnliche Alltäglichkeiten werden außergewöhnlich und erfahren eine fokussierte und subjektive Perspektive.“
Simon Frank stellt bei Optik Bengel, Metzgerstr. 9, aus.

Dienstag, 10. Juni 2025

Künstler*innen-Treffen

Künstler*innen-Treffen Offenburg OPEN 2025 im Rathaus in Offenburg: Simon Prades, Christian Möhle, Antoine Halbwachs, sklouis.art, GAD (Reihe hinten v.l.n.r.), Ann Loubert, Nicole Hassler, Simon Frank, Svenja Bohnert, Anne Bulliot, Celso Martínez Naves, Nathalie Franz, Solweig de Barry (v.l.n.r.). Auf dem Foto fehlen Alexander Suvorov, Malcolm Gompf, Leïla Helmstetter, Johann Alexis, Pio Rahner, Kim Noelle Schöllmann, Leah Stephan, Fabrizio Tribuzio-Bugatti.

Freitag, 6. Juni 2025

Anne Bulliot


Anne Bulliot aus dem elsässischen Holtzheim ist Keramikerin. 1985 machte sie ihren Abschluss an der Ecole des Arts décoratifs in Straßburg, seit 1986 arbeitet sie im eigenen Atelier in Straßburg. Seither hatte sie zahlreiche Ausstellungen in Deutschland, Dänemark, Japan, Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz und natürlich in Frankreich. In ihrer Arbeit, sagt Anne Bulliot, gehe es um Kraft und Zerbrechlichkeit: „Diese Dualität begleitet uns ein Leben lang, und wir müssen jeden Tag mit ihr umgehen.“
Anne Bulliot verwendet verschiedene Arten von Ton, die in ihrer Formbarkeit variieren. Ebenso arbeitet sie mit unterschiedlichen Techniken.
Anne Bulliot stellt bei Weltladen Regentropfen, Lange Str. 19, aus.